Mittwoch, 17. Mai 2017

Tag 11: Cornish and Nature

Ich hatte ja gedacht, mit Städten vom Typ K und Städten des K-Typs so einigermaßen über die Runden zu kommen, aber heute musste ich eine weitere Klassifizierung vornehmen. Arbeitstitel: Städte der Kategorie K ("Kornisch"). Erstes und bisher einziges Mitglied: Polperro.

Wie der informierte Englandkenner eventuell bereits gemerkt hat, sind wir heute in Cornwall gelandet, der südwestlichsten Ecke des Landes. Hier ist es schon irgendwie ein bisschen anders als im Rest Englands. Die Landschaft ist noch ein bisschen hügeliger, die Küste ist nicht aus Kreide, sondern aus Schiefer (und sooo krass, aber dazu später noch mehr), es scheint noch mehr Schafe und noch engere Straßen zu geben, man schmiert auf die Scones zuerst die Marmelade und dann die Clotted Cream, es gibt hier sogar doppelte Kreisverkehre und man scheint allgemein sehr lokalpatriotisch zu sein. So wie es aussieht, kann sich Cornwall komplett selbst versorgen, es gibt cornish Ice Cream, cornish Clotted Cream, cornish Fudge, cornish Ale, cornish Cider, cornish Corny (das war gelogen, aber auch ein tolles Wortspiel oder?) und alle Orts- und Straßen haben neben ihrem normalen auch noch einen unaussprechlichen cornischen Namen. Aber es ist auch schön. Sehr schön.

Unser erster wirklicher Kontakt mit Cornwall war wie schon erwähnt die Stadt (naja, sagen wir das Dörfchen) Polperro. Wahrscheinlich das engste Dorf der Welt. Wie die Leute, die hier leben (es scheinen nicht sehr viele zu sein) einen größeren Einkauf in ihre Häuser bekommen, wird für mich auf ewig ein Rätsel sein. Aber gut für uns, denn die beiden Straßen wirken so natürlich viel uriger. Es gibt außerdem einen kleinen Hafen, in dem wegen Ebbe fast alle Schiffe auf dem Trockenen lagen und einen tollen Abschnitt Küste. Wir mochten Polperro und liefen eine ganze Weile von links nach rechts (obwohl es immer noch regnete, wohlgemerkt!).

Im Anschluss kam die Sonne endlich wieder raus und wir fuhren nach Lizard. Hier gab es zwei krasse Sachen zu bestaunen. Erstens: Lizard Point, den südlichsten Punkt Englands. Ein hammerhartes Küstenspektakel mit schroffen Felsen, tosender Brandung und dem hässlichsten Leuchtturm aller Zeiten. Zweitens: Kynance Cove, eine der spektakulärsten Buchten, die ich bisher gesehen habe. Hier gab es noch schroffere Felsen und eine noch tosendere Brandung. Ich hätte stundenlang einfach rumsitzen und gucken können.

Jetzt wohnen wir in Penzance, fast am Ende Englands, bei Carol, der Künstlerin. Aus unserem Fenster sehen wir das Meer und beim Pullern St Michael's Mount - hierzu wahrscheinlich morgen mehr, aber ihr könnt ja schon mal googlen, wenn ihr eine offene Kinnlade braucht. Es könnte schlimmer sein.

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