Samstag, 5. Mai 2007

Kinotag: Inland Empire

Filmtitel: Inland Empire (2006)
Regisseur: David Lynch
Darsteller: Laura Dern (Nikki Grace/Susan Blue), Jeremy Irons (Kingsley Stewart), Justin Theroux (Devon Berk/Billy Side), Harry Dean Stanton (Freddie Howard)

Außer Konkurrenz - Nicht bewertbar

Kurz nach Beginn der Dreharbeiten für den Film "On High in Blue Tomorrows" fallen Regisseur Kingsley Stewart und die beiden Hauptdarsteller Nikki Grace und Devon Berk vom Stuhl: Das Drehbuch ist offenbar geklaut! Der Originalfilm wurde allerdings nie fertiggestellt, weil die beiden damaligen Hauptdarsteller während der Dreharbeiten ermordert wurden. Ist der Film etwa verflucht? Keiner weiß es. Dennoch redet ein älteres Ehepaar ein paar Sätze polnisch, woraufhin sich 2 Menschen auf einer Straße begegnen. Als Nikki dann zurück zum Set kommt, sieht sie sich bereits dort sitzen. Verwirrt tut sie das, was jeder von uns in einer solchen Situation tun würde: Sie öffnet die Tür einer Kulisse, geht in einen Raum und guckt sich an, wie eine Frau anderen Frauen ihre Brüste zeigt, woraufhin alle Frauen zu tanzen beginnen. Aber wer soll dem Regie-Assistenten denn jetzt Geld leihen?

Vielleicht hat es der Eine oder Andere bereits gemerkt: "Inland Empire" ist kein gewöhnlicher Film. Da wäre zum Einen der Regisseur, von dem u.a. bekannt ist, dass er selbst seinen Schauspielern nicht verrät, wie seine Filme zu verstehen sind. Zum Anderen ist da noch die kaum vorhandene Story, bei der völlig abrupt endende Szenen von völlig abrupt anfangenden Szenen abgelöst werden, die mit den völlig abrupt geendeten Szenen rein gar nix mehr zu tun haben und einfach nur verwirren. Allerdings muss man David Lynch bei allem Gehirnkrebs zugestehen, dass er es wie kaum ein anderer Regisseur schafft, selbst die beknacktesten Szenen (z.B. mit 3 Menschen in Hasenkostümen!) durch eine minimale Sounduntermalung und durch eine unkonventionelle Kameraführung bedrohlich wirken zu lassen.
Für Hardcore-Cineasten, die jeden Lynch-Film schon 20x gesehen haben, wird "Inland Empire" mit seinen (angeblich) zahlreichen Referenzen auf frühere Werke mit Sicherheit eine Offenbarung sondergleichen sein, in die sie wochenlang Millionen Sachen hineininterpretieren können. Für Lynch-Kenner wird der Film zwar irgendwie faszinierend sein, aber mit seinen knapp 180 Minuten viel zu lang und mit seiner kruden Story noch weniger zugänglich als bspw. "Mulholland Drive". Wer noch nie etwas von David Lynch gehört hat, wird spätestens nach einer halben Stunde aus dem Kino rennen. "Inland Empire" ist irgendwie nicht mehr Film, sondern eher Kunst.

Gerade läuft: Nix

1 Kommentar/e:

Anonym hat gesagt…

Prof.Bss sagt nur: GIBT MIR MEINEN HAMMER WIEDER !!!!!

Ich bin stolz dass ich nicht eingeschlafen bin!

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