Dienstag, 27. Juni 2006

Büchertag: Tod eines Lehrers

Damit ich die letzten paar Wochen einen Grund hatte, nicht so viel zu lernen, hab ich einfach mal angefangen, den von meinen Eltern für gut befundenen Kriminalroman "Tod eines Lehrers" von Andreas Franz zu lesen. Pünktlich zum Ende der Klausurphase bin ich auch damit fertig geworden, hatte aber wegen Achtelfinale und so bisher noch keine Zeit, die gespannt wartende Öffentlichkeit darüber zu informieren, was hiermit nachgeholt wäre.

Doch - wird sich besagte Öffentlichkeit fragen - worum geht es in diesem ominösen Kriminalroman eigentlich? Finden meine Eltern das Buch nur so gut, weil sie selbst Lehrer sind? Hat Andreas Franz auch einen Nachnamen? Gibt es im Buch einen Gärtner? Schmeckt Pepsi besser als Coke? Um jetzt vollkommene Verwirrung zu stiften, beantworte ich die Fragen von hinten nach vorne: Definitiv nicht. Nein, aber eine Staatsanwältin. Bestimmt. Keine Ahnung. In "Tod eines Lehrers" geht es um den Tod eines Lehrers. Derjenige welche heißt Rudolf Schirner und wurde beim nächtlichen Waldspaziergang regelrecht dahingemetzelt. Dass sein Mord im ganzen Ort großes Unverständnis hervorruft, da Schirner nach einhelligen Aussagen der beste Lehrer der Welt und legitimer Nachfolger von Mutter Theresa war, macht die Suche nach Motiv und Mörder für Hauptkommissar Peter Brandt nicht unbedingt leichter. Doch je tiefer er gräbt, desto schockierender sind die Enthüllungen, die er ans Tageslicht bringt und die Schirner und seine Lehr-Methoden in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.

Was mir beim Lesen schon nach den ersten paar Seiten aufgefallen ist: Das Buch ist "typisch deutsch" geschrieben. Ich weiß nicht, warum das so ist, aber mit wenigen Ausnahmen haben alle deutschen Autoren die ich kenne einen unglaublich holprigen und unflüssigen Schreibstil, der das Lesen teilweise richtig anstrengend macht. Andreas Franz ist da leider keine Ausnahme. Und weil dann noch diese Story dazu kommt, die zwar mehr oder weniger kreativ ist, aber eigentlich nur aus recht unrealistischen Zufällen besteht und einen vollkommen überflüssigen zweiten Handlungsstrang besitzt, stand ich diesmal wirklich kurz davor, das Gerät einfach Gerät sein zu lassen und was anderes zu lesen. Blöderweise ist "Tod eines Lehrers" zeitweise ziemlich spannend, sodass ich's dann doch nicht aus der Hand legen konnte. Und als ich mich an den... eigenwilligen Schreibstil gewöhnt hatte, ließ es sich auch lesen wie warme Semmeln. Oder so. Ging dann auf jeden Fall schnell. Warum meine Eltern das Buch jetzt so toll fanden, weiß ich aber immer noch nicht. Ich find's bestenfalls mäßig.

Gerade läuft: Deichkind - Remmidemmi (Yippie Yippie Yeah) (Album: Aufstand im Schlaraffenland)

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